Monochrome

Fantastisches Konzept- und Debütalbum einer ganz jungen Truppe. Muss man einfach supporten ! SAMMARY is an up-and-coming Indie-Artrock band by 18 ! years old multi-instrumentalist and songwriter Sammy Wahlandt,collaborating with singer Stella Inderwiesen. The characteristics of this act are hard riffs, a certain amount of complexity (odd meters, interesting harmonies) but at the same time catchy melodies and even deeply emotional piano ballads.

Line-up / Musicians

Sammy Wahlandt - all instruments
Stella Inderwiesen - Vocals
Marie Stenger - Vocals
Larissa Pipertzis - Vocals

Guests:
Elena Pitsikaki - Kanun

Es gibt sie noch, die unentdeckten Helden in der progressiven Rockszene. Seit ein paar Tagen gibt es für mich aber einen weniger. Ihn früher zu entdecken wäre allerdings auch schwierig gewesen, denn er hatte bisher noch kein Label, das ihm eine Aufnahme ermöglichte und er ist erst 18 Jahre alt. Ja, richtig gelesen. 18! Doch Oliver Wenzler von PPR, vielen Festivalgängern und Freunden der progressiven Musik wahrscheinlich bestens bekannt, hat ihn trotzdem gefunden. Jetzt liegt hier seine Ersteinspielung in meinem Player, mit schönem Booklet und Texten, sowie einem düsteren Cover das eine seltsam demütige Aura ausstrahlt. Der „Bandname“ ist Sammary, aber es ist in Wirklichkeit eine One Man Show, denn alle Instrumente werden von Sammy Wahlandt im Alleingang gespielt, mit einer winzigen Ausnahme auf 218, wo eine orientalische Zither von einer Gastmusikerin bedient wird. Den Gesang hat er allerdings komplett abgegeben und dieser erfolgt somit durch 3 verschiedene Sängerinnen, was dem Album eine stimmliche Variabilität bietet, die mir auf Anhieb gefiel.

Wer mit härteren Passagen nicht so viel anfangen kann, der sollte nicht gleich nach dem ersten Track aufgeben. Wahlandt holt zwar in einigen Situationen die Hammergitarre heraus und besorgt mit knallharten Riffs den Fans von härterem Prog die pure Freude, versteht es aber auch blendend den Dampf vom Kessel zu nehmen und in Songs wie A KISS WITHOUT A MEANING beweist er dies eindrucksvoll. Auch SWEET AFFLICTION ist schleppender und besitzt eine hypnotische Wirkung, die mit topmodernen Sounds garniert wird, ähnlich dem folgenden Track OPEN.

Mit 220 kommt noch einmal ein eher ruhiger Track mit viel Klavier, bevor er zum Finale einläutet. Hier zeigt er den Fans dann aber noch einmal, was eine Harke ist mit dem längeren Track MONOCHROME. Da geht es hart und ungestüm zu Werke und wer Kopfhörer benutzt, dürfte anschließend die Haare frisch geföhnt haben.

Die Musik von Sammary ist nicht so leicht einzuordnen. Sie bietet härtere Momente, schaltet aber auch öfters ein paar Gänge zurück und bietet somit eine angenehme Abwechslung. Dazu ein perfekter Gesang seiner 3 Begleiterinnen. Das Album ist gut produziert, bietet einen hervorragenden Klang und ist kompositorisch in die Kategorie „will erobert werden“ einzuordnen. Es ist zwar keineswegs kompliziert, aber Wahlandt schafft es durch viele Tempowechsel eine stets spannungsgeladene Atmosphäre aufzubauen, in der sich Intelligenz und Herzblut treffen.

Für mich eine klare Empfehlung an alle, die es mögen, wenn die Gitarre auch mal kracht, ohne aber Krach zu machen.

Marc Colling/BBS - 11/15 Punkten