
OAK
False Memory Archive
- Order number: 26837
- Format: CD
- Genre: PROGRESSIVE
- Erscheinungsdatum: 28.09.2018
Ein neues Album der Norweger? Cool. Das ging ja fast an mir vorbei. Aber so einfach lass ich mich nicht abschütteln, hehe. Für den Vorgänger Lighthouse hatte ich einige Lobhymnen übrig und auch bei False Memory Archive bin ich froh gesinnt. Die Musik von Oak ist sphärisch geprägt, nicht unähnlich ihrer Landsleute von Airbag, allerdings agiert man nicht im Floyd-Modus, sondern hat sein ganz eigener Stil, der vom dominanten Pianospiel des Sängers vorangetrieben wird. Auffallend sind auch die einprägsamen Refrains und Gesangslinien. Songs wie We, The Drowned und False Memory Archive verfügen schon über einen eindrücklichen Ohrwurmcharakter. Lost Cause ist da etwas schwermütiger und mysteriöser. Ein Stück mit viel Abwechslung. Ein wildes Saxofonsolo wird von einem versöhnlichen Schluss abgelöst. Auch The Lights zeigt sich düster und geheimnisvoll. Ein Song, der erst verarbeitet werden muss, um es zu verstehen. Irgendwo zwischen Minimal-Music und Post-Rock. Interessant. Allerdings hätte ich als Komponist versucht, noch etwas mehr Spannung in den Song hineinzubringen, vor allem der Schluss schreit geradezu nach etwas mehr Aufmerksamkeit. These Are The Stars We’re Aiming For und Transparent Eyes sind wiederum eingängiger und mehr dem Artpop zuzuschreiben. Psalm 51 beginnt wiederum sehr ruhig und entspannt. Der Schluss tendiert dann in Richtung Postrock mit typischer Schrammelgitarre. Darüber wird dann aber ein Saxsolo gelegt. Sehr speziell aber wunderschön. Das Trio hat wiederum ein paar Gäste im Studio eingeladen, darunter Björn Riis (Airbag), der stark mit der Band verbunden ist und man ist schon länger befreundet. Fazit: Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass der Sound der Band eher ruhig geprägt ist und dem Artpop bzw New Artrock zuzuordnen. Wer auf die neuen Marillion, Airbag, Gazpacho steht, dem sollte dieses Album sehr zusagen. Es ist ein melancholisches, sphärisches wie auch emotionales Unterfangen. Nichts für die härtere Fraktion unter den Proggern. Hier kommt eindeutig der weichere Kern zum Vorschein.
(D. Eggenberger)