Alduorka

Mit ihrem fünften Studioalbum in voller Länge, tauchen die Norweger Breidablik noch tiefer in die Welt der progressiv elektronischen und Ambient-Musik ein. Die Band, jetzt beim mittlerweile renommierten Apollon Records Prog unter Vertrag, spielt noch reichhaltiger und umfassender als auf den Vorgängern, mit dem Einsatz von Synthesizern, Gitarre, Flöte und Drums. ‘Alduorka‘ ist ein Konzeptalbum über Wellen, hier verstanden als das plötzliche Auftreten oder die Zunahme eines Phänomens, Gefühls oder einer Emotion. Der Titel stammt aus dem Färöischen und kann mit "Wellenenergie" übersetzt werden. In sechs abwechslungsreichen Tracks erkundet das Album verschiedene Facetten von Wellen, sowohl durch Klänge als auch durch Emotionen.

Aufgenommen wurde „Alduorka“ (was so viel wie Wellenenergie bedeutet) im letzten und vorletzten Jahr, und zwar im „Wahnsinn-Idyll Studio“. Da muss doch was Tolles bei heraus kommen. Und in der Tat, es ist erneut ein feines Album des Norwegers geworden, der wieder von musikalischen Gästen unterstützt wird, neben seinem langjährigen Begleiter Håkon Oftung diesmal auch Panzerpappa und Suburban Savages Drummer Trond Gjellum, der auch als Electrond im Bereich „Electro-Prog“ unterwegs ist.
Den Auftakt macht gleich der mit Abstand längste Track des Albums, das knapp 21-minütige ‚Alda‘ (‚Welle‘). Lebhafte Sequenzen im Berliner Schule Stil beherrschen zunächst die Klanglandschaft, mit der Zeit stößt dann eine elektrische Gitarre hinzu, die dem Song mehr und mehr den Stempel aufdrückt. Und so bekommt man mittels dieses Tracks gleich einen hervorragenden Eindruck davon, was man denn unter der “Bergener Schule“ zu verstehen hat. Neben lebhaften Nummern bzw. Passagen sind aber ebenso sehr ruhige, atmosphärische Arrangements zu hören. Und so ist „Alduorka“ ein Musterbeispiel für interessant gestaltete Elektronische Musik mit gelegentlichen Prog-Anklängen geworden – mit unterhaltsamen 47 Minuten auch gut auf Vinyl zurecht geschnitten. (J. Meurer/betreutesproggen.de - 11/15 Punkten)