Spatium & Tempus SUMMER DEAL

Der in London lebende Bassist und Gitarrist kanadischer Herkunft Antoine Fafard hat bereits als Mitglied der 1988 gegründeten Prog-Fusion-Combo Spaced Out auf sich aufmerksam gemacht. Seit dem Ende von Spaced Out veröffentlichte Fafard circa sieben Soloalben, die ebenfalls die Begeisterung unter den Prog-Fusion- und Jazz-Rock-Fans ausgelöst haben.

Irgendwie habe ich Fafard nach dem Ende von Spaced Out aus den Augen verloren. Bis mir Alta Forma vor dieselben Augen führte, was ich mit seinen Solo-Releases alles verpasst habe. Das muss wohl schleunigst nachgeholt werden. Die 7CD Box mit Fafards Soloalben ist zwar ausverkauft, aber man kann die CDs immer noch auf seiner Webseite zu günstigen Bedingungen bestellen. Falls man den digitalen Dateien auf Bandcamp nicht viel abgewinnen kann.

Fafards beeindruckende musikalische Laufbahn wird 2022 nämlich mit einem neuen Projekt namens Alta Forma fortgesetzt. Das Besondere an Alta Forma: es ist das erste Album von Antoine Fafard mit Gesang. Die Texte dazu hat Fafard gleich selbst geschrieben. Diese offenbaren seine tiefgründigen Gedanken zu universellen Themen, die den nachdenklichen Teil der Menschheit schon immer beschäftigt haben. Zu diesen Themen gehören die persönlichen Einschränkungen und ihre Überwindung sowie die Zeit, wie wir sie wahrnehmen. Deshalb heißt das Album „Spatium & Tempus“ (Raum und Zeit). Erfreulicherweise schreibt Fafard die Songtexte, die zum Nachdenken anregen, statt die Frage aufzuwerfen, was wollte uns der Künstler eventuell damit sagen. Zusätzlich versah Fafard alle seine Stücke mit kurzen Kommentaren im CD-Heft, die den Textinhalt, das Kompositorische und die Instrumentierung betreffen.

Fafard hatte schon lange vor, die Stücke mit Gesang zu schreiben, aber es galt zunächst den Mittelweg zwischen seinen komplexen Ideen und den singbaren Melodien zu finden. Zu diesem Zweck hörte er viel King Crimson, Steely Dan und Gino Vannelli. Mit dem Drummer Todd Sucherman (Styx) und dem Sänger/Keyboarder JK Harrison konnte Fafard schließlich zwei kongeniale Mitstreiter für sein Projekt Alta Forma finden. Die Singbarkeit der Stücke wurde durch die kreative Mitarbeit von JK Harrison erleichtert, der zu den zwei Stücken die Akkordprogressionen beigesteuert hatte.

Ich darf es sozusagen aus erster Hand bestätigen, dass Fafard sein weiter oben genanntes kompositorisches Ziel sehr gut umsetzen konnte. Nämlich im Spannungsfeld zwischen Progressive Rock und Jazz-Rock gleich neun Kompositionen zu erschaffen, die, obwohl recht komplex zusammengesetzt, nicht allzu kopflastig wirken und dazu nicht sonderlich schwer nachvollziehbare Spannungsbögen aufweisen. Zu dem apokalyptischen Text von „Apocalyptus“ wird passenderweise der sogenannte Progmetal gestreift. In der vorliegenden Form ist es doch eher Fusion-Progmetal.

Es ist eine Freude zu verfolgen, wie die rhythmischen Feinheiten von der Rhythmussektion Sucherman / Fafard umgesetzt werden, während Fafard auf der anderen Tonspur sich als erstklassiger Gitarrist erweist. Seine Solos könnten mitunter an den unvergessenen Allan Holdsworth erinnern. Todd Sucherman spielt in der gleichen Liga, wie die ganzen legendären Schlagzeuger, die mit Zappa spielen durften.

Falls man zufällig Sympathisant von jener Art von Prog ist, die die Energie der Rockmusik mit den intelligent ausgearbeiteten, meist angejazzten Einfällen verbindet, dann wäre „Spatium & Tempus“ von Alta Forma eine dicke Empfehlung wert. (Siggy Zielinski/babyblaueseiten.de - 12/15)

Antoine Fafard‘s new project and his first album to feature a vocalist

Spatium & Tempus is the debut album by Alta Forma, a project led by Antoine Fafard (guitar/bass), featuring JK Harrison (vocals) and Todd Sucherman (drums).

Having released instrumental music for more than 20 years, Spatium & Tempus is Antoine’s first album to feature a vocalist. Although the songwriting process for this project began many years before it finally reached completion, the fundamental challenge in making this music a reality was to find a singer who would fully embark and contribute to it.

JK Harrison had produced and been a co-writer and instrumentalist on Sucherman’s solo album Last Flight Home, and was introduced to Antoine by Sucherman. Willing to jump into a new challenge, Harrison provided inspired vocal tracks as well as valuable input into the lyrical and musical direction throughout the process of creating Spatium & Tempus.

The nine songs featured on Spatium & Tempus reflect Antoine’s diverse musical influences, which includes prog bands like ELP, Rush, U.K. and Yes, alongside artists who have a more jazz fusion twist to their sound, such as Steely Dan and Gino Vannelli, and classic rock bands including Cream, Led Zeppelin and The Who. From a compositional perspective, however, Antoine’s harmonic approach to songwriting has been similar to his approach to composing instrumental music.

New to Antoine’s process was the art of lyric writing. After many years of not having to include this inseparable aspect of traditional songwriting, the themes and topics covered in the songs came naturally to him.

Although the music on Spatium & Tempus might display a slight shift from Antoine’s musical output thus far, it is definitely in line with his body of work which provides a pathway to a unique sonic universe.

CD in digipak with a 20-page booklet.