POIL UEDA
Poil Ueda SUMMER DEAL
- Artikelnummer 37101
- Format: CD
- Genre: PROGRESSIVE
- Erscheinungsdatum: 10.03.2023
The Album:
Unexpected encounter between Junko Ueda, eminent figure of the Japanese medieval epic storytelling, whose warm and profound voice summons the terrestrial
energies, and the organic madness of the monster PoiL practicing with cosmic rock without net.
Poil Ueda detonnates the limits of rock and world music. By the magic and respect of the "Ma," the two universes mesh and converge in perfect osmosis.
The album opens with Kujô-Shakujô, a Buddhist shômyô chant practiced by monks to ward off evil spirits. The second part of the album plunges us into the naval battle of Dan no Ura and the grievous decline of the imperial Heike clan facing the Genji clan.
Junko‘s stories surf freely on PoiL’s tumultuous wave pulsing with brashness and precision
The Band
PoiL Ueda is the result of a collaboration between Junko Ueda, a vocalist and satsuma-biwa player from Japan, and PoiL, a French rock/contemporary music band. The creation is based on the 13th-century Japanese epic tale "Heike-Monogatari."
Was von PoiL aus Lyon ohne musikalische Gäste zu erwarten ist, ist den Avant-Prog-Enthusiasten bereits bestens bekannt: avantgardistisch abgedrehter, zeuhlig-krachiger Sound, der zu repetitiven Polyrhythmen neigt und dem sogar manchmal zeuhlig-japanische Einflüsse zugeschrieben werden.
Was wäre also von einer Zusammenarbeit von PoiL mit einer japanischen Musikerin zu erwarten, die sich der traditionellen japanischen Erzählkunst von mittelalterlichen Geschichten widmet? Was mich betrifft, ist die Antwort einfach: der pure musikalische Wahnsinn, oder etwas schlicht Geniales, worauf die Avant-Zeuhl-Fans schon immer gewartet haben, ohne es wirklich zu realisieren.
Die japanische Sängerin und Satsuma Biwa-Spielerin Junko Ueda ist eine wichtige Vertreterin der traditionellen japanischen Erzählkunst. Diese spielt sich musikalisch zwischen ihrem narrativen Gesang und dem viersaitigen japanischen Instrument Biwa ab. Die oft an Sprechgesang grenzende Darbietung verwendet auch die Elemente des buddhistischen sakralen Gesangs.
Das gemeinsame Album von Junko Ueda und PoiL heißt sinngemäß „Poil Ueda“ und basiert auf der japanischen Geschichte aus dem 13ten Jahrhundert, die den Titel „Heike-Monogatari“ trägt.
Ich hatte bereits das Glück, PoiL und Ueda Live auf der Bühne zu erleben und es hat mich schlicht umgehauen. Nichts anderes gibt es verständlicherweise auf dem Album „PoiL Ueda“ zu hören. Nur etwas sauberer abgemischt, als ein Konzert. Auf dem Studioalbum hört man natürlich vieles transparenter. An die hier zu hörenden mehrstimmigen, sakral ausgerichteten Herrengesänge kann ich mich bei dem Konzert nicht erinnern.
Der musikalischen Erzählkunst von Junko Ueda, die majestätisch und furchteinflößend zugleich anmuten kann, werden ausgedehnte Solo-Passagen eingeräumt. Diese werden nur dezent von der Band begleitet. Soll heißen, die Franzosen von PoiL ordnen sich dem erzählerischen Konzept unter, bis sie selbst zum vollen Einsatz kommen.
Der wahre musikalische Wahnsinn beginnt erst richtig zu wirken, sobald die aktuelle Quartett-Besetzung von PoiL ihre polyrhythmische und präzise krachende Avant-Prog-Begleitung zu den japanischen Gesängen von Junko Ueade völlig entfaltet. Dafür braucht es auf dem Album erst einmal ungefähr zehn Minuten. Und es ist richtig so, denn so wird die Spannung erst richtig aufgebaut und der Avant-Prog-Freund kann sich der musikalischen Erfüllung seiner Träume richtig hingeben und diese angemessen genießen.
„PoiL Ueda“ dürfte die Erfüllung vieler Zehl-Avant-Prog-Träume darstellen. Was könnte noch schöner sein, als ein japanischer Trip der schrägen Franzosen von PoiL?
Review: Siggy Zielinski/BBS - 13/15 Punkte