The World Is A Game

Die kanadische Formation Mystery scheint nach ihrer zweiten Inkarnation mit Benoit David (Ex-Yes) am Gesang einen grossen Kreativfluss zu durchlaufen. Mit dem Comeback Album Beneath The Veil Of Winter‘s Face schaffte es die Band vor 5 Jahren eine Art Meilenstein des melodiösen Progressive Rocks abzuliefern. Mit One Among The Living doppelte man nach, allerdings zog jenes Werk meiner Meinung nach etwas den Kürzeren. Mit The World Is A Game ist das wieder etwas anders. Denn dieses Album ist sackstark. Die Melodien, die Songs, die Arrangements sowie ein Benoit David in Hochform sorgen für ein 1-stündiges hochkarätiges Hörvergnügen. Mastermind Michel St-Pêre (Gitarre und Keyboards, Hauptsongwriter) versteht es einfach, relativ eingängige Rocksongs in progressive Perlen zu verwandeln. Mit Nick D‘Virgilio sitzt zudem ein prominenter Musiker hinter der Schiessbude, was den Songs eine hervorragende Dynamik und viel Drive verleiht. Der Sound liegt irgendwo zwischen Rush, Saga und Journey. Es sind grosse Namen, denen Mystery aber zu jeder Minute absolut gerecht werden. Schon das atemberaubende Pride setzt mit seinem pulsierenden Gitarrenriff erste Akzente. Der Titeltrack trumpft mit einer fanfarenartigen Grundmelodie auf. Besonders angetan hat es mir Dear Someone, welches mit akustischen Gitarrenarpeggi startet und dann sich immer mehr steigert. Ein Highlight seinesgleichen darf man sicher das epische Another Day bezeichnen. Und wenn Michel St-Pêre zu einem seiner hymnenhaften Gitarrensoli anstimmt, dann ist es um mich definitv geschehen. Fazit: Ein tolles Album mit viel Bombast aber auch sehr viel ruhigen, träumerischen Momenten. The World Is A Game darf sicher als eines der besten Mystery Alben angesehen werden. Ich kann das Teil wärmstems empfehlen.

D. Eggenberger