No Harmony CD

Australien-Import! Laut Infozettel bedeutet „Klidas“ auf Tschechisch „Riese der Stille“. Da glaube ich schon lieber dem Internet, dass „Klidas“ aus dem Griechischen kommt und „ruhig“ bedeutet. Wenigstens sind sich die beiden Bedeutungen recht ähnlich, woher die auch immer stammen mögen. Mit Stille und Ruhe hat die Musik übrigens nichts am Hut.

Die 2014 in Macerata, Italien gegründete Combo hat sich auf jeden Fall einen originellen Bandnamen ausgesucht, den es nicht bereits mehrfach gibt.

Erst neun Jahre nach der Gründung war es Klidas möglich, ein Album zu veröffentlichen. Dann aber richtig, weil nämlich gleich als CD und als Vinyl in zwei Farben.

Die Originalität des Bandnamens spiegelt sich auch in der ungewöhnlichen Stilmischung wider, die man auf „No Harmony“ zu hören bekommt. Hier treffen nämlich die rockig wild abgehenden Passagen auf die zerbrechlichen Jazz-Teile und die raffinierten Prog-Momente. Deshalb sind der Saxophonist und der Gitarrist von Klidas für mich das wilde Duo der Band, zumal die Gitarrenbeiträge die meisten Heavy Metal-Bands in den Schatten stellen.

Sagenhaft, wie die Band abrupt zwischen brachialem Rock und lässig-melodischem Jazz wechseln kann. Aber es werden Jazz und Rock nicht nur nacheinander gespielt, es findet auch manchmal die Synthese von Jazz und Rock statt, wie zum Beispiel in „Circulas“, das auch mathrockige Tendenzen offenbart. In der rockigen Seite von Klidas scheint mir mitunter auch Postrock und Alternative Rock durchzuschimmern.

Am Ende von „Arrival“ erzählt uns eine Dame irgendetwas auf Japanisch, was ich schon wegen des Klanges dieser Sprache generell gut finde.

Ein interessantes Album, das Hoffnung auf mehr von Klidas macht.

Siggy Zielinski/BBS - 11/15 Punkten

1. Shores 06:31
2. Shine 06:16
3. Not To Dissect 03:32
4. Arrival 06:56
5. Circular 05:09
6. The Trees Are In Misery 07:23

The Klidas project was born in 2014 to create a sound that comes from the personal musical experience of each member, from jazz to psychedelia, from alternative rock to progressive. The intent is to reach a point where every act of sound gives way to silence as a prerequisite and indispensable pillar of every listening experience. Hence the name Klidas, a Czech word meaning "giant of silence".