NEAL MORSE BAND
The Great Adventure 2CD+DVD
- Artikelnummer 27277
- Format: CD
- Genre: PROGRESSIVE
- Erscheinungsdatum: 25.01.2019
Special Edition mit zwei CDs/DVDs inklusive Videoclips von hinter den Kulissen während der Albumaufnahme
THE NEAL MORSE BAND – Neal Morse (Lead Vocals, Gitarre, Keyboards), Mike Portnoy (Schlagzeug, Vocals),Randy George (Bass), Bill Hubauer (Keyboards, vocals), Eric Gillette (Gitarre, Vocals) – wird ihre Fans schon bald auf ein großes Abenteuer mitnehmen: THE GREAT ADVENTURE, ihr jüngstes Konzept-Doppelalbum, erscheint am 25. Januar 2019.
Der Nachfolger von THE SIMILITUDE OF A DREAM (das von vielen Fans und Kritikern als “Meisterwerk” gefeiert wurde) ist das neunte Studioalbum mit Morse, Portnoy und George – und das dritte mit dem aktuellen Line-Up. Gemeinsam haben Morse und Portnoy vier Bands gegründet; die langlebigste mit dem größten musikalischen Output ist THE NEAL MORSE BAND.
“Let the great adventure now begin…” – Lass das große Abenteuer beginnen: Die Schlusszeile von THE SIMILITUDE OF A DREAM hat sich als erstaunlich prophetisch bewiesen. Das neue Album ist in der Tat ein perfektes Begleitwerk zu dem in TSOAD in Auszügen nacherzählten litererarischen Klassikers The Pilgrim’s Progress von John Bunyan. Es hat alles, was Fans von einem Album von THE NEAL MORSE BAND erwarten dürfen – und mehr: Rock, Metal, Elemente aus Klassik und Jazz, einige Killermelodien, und das alles makellos umgesetzt von einigen der größten Rockmusikern dieses Planeten.
Du musst kein frommer Christ sein wie Neal Morse selbst, um das Schaffen des Prog-Veteranen in jüngerer Zeit zu mögen; strenggenommen kannst du nur ein Verächter von Herzen kommender Musik sein, falls du ihn nicht wenigstens zu schätzen weißt.
Mit "The Great Adventure" als weiterem Konzeptalbum begehen Morse und Drummer Mike Portnoy gemeinsam mit ihrer seit nun schon vier Veröffentlichungen (es ist ihre neunte gemeinsame Studioarbeit insgesamt) bewährten Hintermannschaft (Organist Bill Hubauer, Gitarrist Eric Gilette und Bassist Randy George) einen Spagat zwischen einer Leistungsschau, um dem erschlagend opulenten "The Similitude Of A Dream" (2016) etwas mindestens Ebenbürtiges folgen zu lassen, und substanziellem Tiefgang, der die epischen Längen des Materials auch kompositorisch bzw. inhaltlich rechtfertigt.
Letzteres fiel der Gruppe insofern leicht, als sie erzählerisch einfach an den Abschnitt aus "The Pilgrim's Progress", jener für die britische wie amerikanische Literatur bedeutende Allegorie des Baptisten-Predigers John Bunyan anknüpften. "The Great Adventure" erzählt die Geschichte schlichtweg weiter, woraus sich fast automatisch eine stilistische Ähnlichkeit des Materials beider Doppeldecker ergibt.
Der neue ist dabei tendenziell härter ausgefallen, doch THE NEAL MORSE BAND wäre nicht sie selbst, wenn sie ein grau einheitliches Stimmungsbild zeichnen würde. Während sie also nach dem einzigen Longtrack, der einleitenden Symphonic-Prog-Vorzeigenummer 'Overture' (das finale Rührstück schafft "nur" knapp acht Minuten, der Rest spielt sich musikalischen Tableaus gleich in einem sehr kurzen Rahmen ab) 20 kompositorische Ideen verarbeitet bleibt sprichwörtlich kein Auge trocken und keine Faust nicht gen Himmel gereckt.
Dabei profitiert die Gruppe von Mikes Metal-Background (einige Parts klingen wieder so klassisch nach Dream Theater, wie es die New Yorker selbst nicht mehr schafft) und natürlich Neals Beatles-Affinität, die harmonische Wonneproppen wie 'Welcome To The World' (hat auch was von Queen) oder 'Hey Ho Let's Go' (hier lassen gleichsam Supertramp grüßen) abwirft - nicht zu vergessen die Tatsache, dass es sich bei allen Mitgliedern um ausgezeichnete Sänger handelt, die mehrstimmige Arrangements wie ein Kinderspiel meistern.
Auch ansonsten geht der Formation alles sehr leicht von der Hand. "The Great Adventure" wirkt in seiner Gesamtheit geschlossen und richtiggehend kompakt, weil es bei aller Weitschweifigkeit vor Hooks strotzt. Wirklich alle Stücke lassen sich voneinander unterscheiden, es gibt kein einziges fragwürdiges Zwischenspiel oder Füllsel. So gesehen ist die Platte zwar nichts Neues, dafür jedoch genau das Erwartete auf astronomisch hohem Niveau; Neal war als musikalischer Leiter eines Mammutprojekts niemals besser als heute, und falls man das nicht einsehen möchte, hängt das vermutlich mit einer Aversion gegen sein frommes Gemüt bzw. der Thematik dieses Albums zusammen, die man zu dessen Genuss aber ohne weiteres ausblenden kann, wenn einem nicht nach göttlicher Erbauung zumute ist.
FAZIT: "The Great Adventure" ist ein überragendes Konzeptalbum im klassischen Sinn voller Selbst- und Fremdzitate aus rund 50 Jahren Artrock von einem sagenhaft guten Songwriter und seiner gleichfalls genialen Hintermannschaft - keine stilistische Revolution, sondern von den meisten anderen Szene-Acts schier unerreichbare Genre-Perfektion, die man sich übrigens mit einer Bonus-DVD sichern sollte, weil dort Filmschnipsel aus der Produktionsphase des Albums enthalten sind. (A Schiffmann/msuikreviews.de - 13/15)