OVERHEAD
Metaepitome
- Artikelnummer 36800
- Format: CD
- Genre: PROGRESSIVE
- Erscheinungsdatum: 03.02.2023
Die Finnen Overhead kannte ich von ihrem tollen Beitrag auf dem Kalevala-Sampler. So war ich sehr... mehr
Die Finnen Overhead kannte ich von ihrem tollen Beitrag auf dem Kalevala-Sampler. So war ich sehr gespannt auf das, wie ich meinte, erste Studioalbum der Band (Diese Seiten haben diesen Irrtum aber schnell korrigiert).
Und ich wurde nicht enttäuscht. Auf dem "Kalevala"-Sampler glänzten die Finnen mit perfektem Retro-Sound (so, wie das dort auch gewünscht war). Und diesen produzieren sich auch auf ihrem aktuellen Album. "Metaepitome" könnte stellenweise wirklich der "guten, alten Zeit" entsprungen sein. Allerdings gelingt den Finnen die seltene Kunst, nicht einfach bei den Vorbildern zu klauen und zu kopieren, sondern eigenständige Musik, die nur in der Tradition der Altvorderen steht, zu kreieren. Einflüsse und Vorbilder blitzen immer mal kurz auf, sind aber kaum zu greifen und bevor man es sich bewusst wird, schon wieder weg. Manchmal könnte man das Album daher für eine verschollene Perle aus den 70ern halten.
Insbesondere Keyboarder Simonen hat offensichtlich eine ganze Palette analoger Tasteninstrumente parat, die er auch fleißig einsetzt. Hier gibt es nun wirklich keinen schrägen Ton, so dass auch Keyboard-Skeptiker zugreifen dürfen. Simonen sorgt für mächtig Orgeldruck im Opener und darf sich besonders in "Butterfly‘s Cry" austoben, welches von den Tasten förmlich getragen wird.
Sänger Keskitalo agiert zurückhaltend, aber beileibe nicht schlecht. Ein guter Sänger, der sich nur nicht immer in den Vordergrund spielen muss. Lediglich manche raue ‘Schrei‘-Einlage gerät etwas daneben. Dafür setzt er mit seinem gefühlvollen Flöten-Spiel immer wieder kleine "Gabriel"-Akzente.
Das "Metaepitome" allerdings nicht "nur" ein Retroprog-Album geworden ist, das liegt vor allem an Gitarrist Kettunen. Dieser fährt nun wirklich die ganze Bandbreite von elegisch-atmosphärisch bis hard-rockig-metallisch auf. Einfach klasse, wie Kettunen insbesondere den titelgebenden Longtrack immer wieder aufmischt. Und der Höhepunkt ist sicherlich das endgeile Solo am Schluss von "Point Of View", dem Gitarren-Song des Albums.
Bass und Schlagzeug agieren vordergründig eher unspektakulär, aber trotzdem nicht minder prägnant und vor allem tragend. Pylkkönen und Sjöblom legen das solide Fundament für die Musik der Finnen.
Höhepunkt des Albums ist gleich der Titeltrack und Opener. Dieser knapp 20-Minüter zieht alle Register mit geschickten Dynamik-Schwankungen, aggressiven und lyrischen Parts ohne irgendwie gestückelt oder zerrissen zu wirken. Und es gibt immer wieder Wendungen und Verschachtelungen, die einen mitreissen und überraschen. Der Gesang und die ganze Atmosphäre des Lieds hat etwas erzählend-musicalhaftes, fast wie die Vertonung einer Geschichte oder eines Films. Ein toller Song.
Mit kleinen Gimmicks gespickt ist auch die "Shortversion" von "Metaepitome", "Warning: Ending (Without Warning)". Kopfhörerpflicht!
Der abschliessende Longtrack "Dawn" setzt dagegen mehr auf Atmosphäre und elegische Parts. Hier kommt schon fast so ein "New Artrock"-Feeling auf, was dem Album zusätzlich einen modernen Touch gibt und es damit endgültig aus der reinen Retro-Ecke emanzipiert. Der Track ist sicherlich etwas zu lang geraten, aber trotzdem nicht langweilig.
Den Finnen ist ein tolles Album zwischen Vergangenheit und Moderne mit einem ganz eigenen Sound gelungen. Klasse, hoffentlich wird man noch viel von dieser Band hören...
TK/BBS - 12/15 Punkten
Und ich wurde nicht enttäuscht. Auf dem "Kalevala"-Sampler glänzten die Finnen mit perfektem Retro-Sound (so, wie das dort auch gewünscht war). Und diesen produzieren sich auch auf ihrem aktuellen Album. "Metaepitome" könnte stellenweise wirklich der "guten, alten Zeit" entsprungen sein. Allerdings gelingt den Finnen die seltene Kunst, nicht einfach bei den Vorbildern zu klauen und zu kopieren, sondern eigenständige Musik, die nur in der Tradition der Altvorderen steht, zu kreieren. Einflüsse und Vorbilder blitzen immer mal kurz auf, sind aber kaum zu greifen und bevor man es sich bewusst wird, schon wieder weg. Manchmal könnte man das Album daher für eine verschollene Perle aus den 70ern halten.
Insbesondere Keyboarder Simonen hat offensichtlich eine ganze Palette analoger Tasteninstrumente parat, die er auch fleißig einsetzt. Hier gibt es nun wirklich keinen schrägen Ton, so dass auch Keyboard-Skeptiker zugreifen dürfen. Simonen sorgt für mächtig Orgeldruck im Opener und darf sich besonders in "Butterfly‘s Cry" austoben, welches von den Tasten förmlich getragen wird.
Sänger Keskitalo agiert zurückhaltend, aber beileibe nicht schlecht. Ein guter Sänger, der sich nur nicht immer in den Vordergrund spielen muss. Lediglich manche raue ‘Schrei‘-Einlage gerät etwas daneben. Dafür setzt er mit seinem gefühlvollen Flöten-Spiel immer wieder kleine "Gabriel"-Akzente.
Das "Metaepitome" allerdings nicht "nur" ein Retroprog-Album geworden ist, das liegt vor allem an Gitarrist Kettunen. Dieser fährt nun wirklich die ganze Bandbreite von elegisch-atmosphärisch bis hard-rockig-metallisch auf. Einfach klasse, wie Kettunen insbesondere den titelgebenden Longtrack immer wieder aufmischt. Und der Höhepunkt ist sicherlich das endgeile Solo am Schluss von "Point Of View", dem Gitarren-Song des Albums.
Bass und Schlagzeug agieren vordergründig eher unspektakulär, aber trotzdem nicht minder prägnant und vor allem tragend. Pylkkönen und Sjöblom legen das solide Fundament für die Musik der Finnen.
Höhepunkt des Albums ist gleich der Titeltrack und Opener. Dieser knapp 20-Minüter zieht alle Register mit geschickten Dynamik-Schwankungen, aggressiven und lyrischen Parts ohne irgendwie gestückelt oder zerrissen zu wirken. Und es gibt immer wieder Wendungen und Verschachtelungen, die einen mitreissen und überraschen. Der Gesang und die ganze Atmosphäre des Lieds hat etwas erzählend-musicalhaftes, fast wie die Vertonung einer Geschichte oder eines Films. Ein toller Song.
Mit kleinen Gimmicks gespickt ist auch die "Shortversion" von "Metaepitome", "Warning: Ending (Without Warning)". Kopfhörerpflicht!
Der abschliessende Longtrack "Dawn" setzt dagegen mehr auf Atmosphäre und elegische Parts. Hier kommt schon fast so ein "New Artrock"-Feeling auf, was dem Album zusätzlich einen modernen Touch gibt und es damit endgültig aus der reinen Retro-Ecke emanzipiert. Der Track ist sicherlich etwas zu lang geraten, aber trotzdem nicht langweilig.
Den Finnen ist ein tolles Album zwischen Vergangenheit und Moderne mit einem ganz eigenen Sound gelungen. Klasse, hoffentlich wird man noch viel von dieser Band hören...
TK/BBS - 12/15 Punkten
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