
AGUSA
Prima Materia
- Artikelnummer 37748
- Format: CD
- Genre: PROGRESSIVE
- Erscheinungsdatum: 14.07.2023
Agusa‘s music effortlessly foliates from majestic beauty to violent outbursts and everything in between. It blends tripped-out psychedelic and progressive rock structures to instill visions of nature, the cosmos, and dreamlike passages, meandering into realms of a possibly supernatural or parallel existence. This is instrumental music where the instruments - and the people playing them - communicate directly with our hearts and minds.
Im Sommer 2023 erschien mit Prima Materia das fünfte Studioalbum der schwedischen Formation Agusa. Eine kleine Besetzungsänderung hat es darauf gegeben, der langjährige Schlagzeuger Tim Wallander - immerhin seit ihrem zweiten Album dabei - wurde durch Nicolás Difonis ersetzt.
Musikalisch bleibt die Band ihrem bewährten Stil im Wesentlichen treu. Auch Prima Materia enthält eine Kombination aus Früh-70er-Prog, Psychedelic und Folklore, in deren Mittelpunkt Orgel, Gitarre und Flöte stehen. Allerdings ist die elegische Stimmung des Vorgänger weitgehend passé, die Musik zeigt sich über weite Strecken flotter, oft geradezu ausgelassen. Entsprechende Passagen gab es zwar auch schon auf dem Vorgänger, hier sind sie nun aber dominierend geworden. Da spielt sich die Flöte schon mal wie in Ekstase, bis sie von einer solistischen Einlage der Gitarre oder der - wunderbar antiquiert klingenden - Orgel abgelöst wird. Letztere sorgt dabei auch mal für leicht psychedelische Einlagen.
Nur gelegentlich fällt man vorübergehend in ein getrageneres Tempo zurück. In solchen Momenten zeigt sich wieder eine Wesensverwandtschaft zur Musik von Bo Hansson, daneben haben auch die frühen Camel ihre Spuren hinterlassen; speziell in Under Bar Himmel erinnern die Orgeleinsätze immer mal an den seligen Peter Bardens.
Eine Besonderheit muss dann aber noch erwähnt werden. Erstmals seit dem 2014 erschienenen Debüt Högtid gibt wieder Gesang auf einem Agusa-Album zu hören, wenn auch nicht viel; gegen Ende von Ur Askan singt Flötistin Jenny Puertas ein paar Zeilen auf Spanisch, und zum Auftakt des abschließenden Så Eck på Jorden erklingt etwas textloser Gesang von ihr und Schlagzeuger Nicolás Difonis.
Somit bietet Prima Materia - abgesehen vom Gesang - keine großen Überraschungen. Aber die will ich von dieser Band auch gar nicht, sondern ihren typischen folkig-retroprogressiven Sound, den man auch hier wieder serviert bekommt. Schöne Scheibe!
J. Rindfrey/BBS - 11/15 Punkten