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DAYS BETWEEN STATIONS

In Extremis

12,99 € * inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten
  • 31171
  • CD
  • PROGRESSIVE
  • 28.06.2013
Wenn es auf die musikhistorische Bedeutung und das außergewöhnliche Talent der an „In Extremis“... mehr

Wenn es auf die musikhistorische Bedeutung und das außergewöhnliche Talent der an „In Extremis“ beteiligten Musiker ginge, dann müsste das Album ein tatsächlich musikhistorisches Zeitzeugnis von außergewöhnlicher Qualität werden. TONY LEVIN, der Bass-Gott hinter KING CRIMSON und PETER GABRIEL, unterstützt die beiden Amerikaner OSCAR FUENTES BILLS & SEPAND SAMZADEH hinter DAYS BETWEEN STATIONS bei jedem Song. BILLY SHERWOOD, singender Schlagzeuger und natürlich bekannt durch seine Mitwirkung bei YES, ist ebenfalls bei fast allen Songs mit dabei. RICK WAKEMAN kommt bei „Eggshell Man“ zum Einsatz. COLIN MOULDING von XTC erhebt seinen (Ab-)Gesang auf „The Man Who Died Two Times“. Und der erst kürzlich verstorbene Ur-YES-Manne PETER BANKS hinterlässt auf dem einundzwanzigminütigen „In Extremis“ sowie auf "Eggshell Man" sein endgültig allerletztes Lebenszeichen an der Gitarre, ohne erleben zu dürfen, wie diese Songs dann letzten Endes auf diesem Album klingen. Dafür wird ihm aber noch nachträglich der „Waltz In E Minor“ gewidmet. Ein Album das tatsächlich Geschichte schreibt. Nicht unbedingt Musikgeschichte, dafür aber die tragische Geschichte von PETER BANKS, für den „In Extremis“ unfreiwillig zu seiner letzten Hinterlassenschaft wurde. Da wirkt es beinahe prophetisch, dass sich „In Extremis“ als Konzeptalbum textlich auch noch sehr intensiv mit dem Tod beschäftigt und sich mit epischem Bombast auf der Ouvertüre „No Cause For Alarm“ ankündigt, obwohl hier gleich die Alarmglocken schellen. Fast klassisch mutet der Song an und erinnert doch tatsächlich, auch durch das „Angel City Orchestra“, ein wenig an das mütterliche Atomherz, das bereits PINK FLOYD auf einem ihrer umstrittensten Alben beschworen. Mit „Blackfoot“ kommt mal wieder ein für DBS typischer PINK FLOYD-Erinnerungssong daher, wogegen, wohl durch Mouldings Gesang, „The Man Who Died Two Times“ tatsächlich als ein stark an XTC erinnerndes, sarkastisches Sterbeliedchen geträllert wird, das im krassen Gegensatz, fast unpassend, vom Peter-Banks-Gedenksong - einer kurze Streicher-Symphonie - abgelöst wird. Todtraurig zwar, jedoch wie ein musikalischer Fremdkörper auf „In Extremis“ wirkend. Denn im Grunde durchzieht das gesamte Album, wie bereits das Debüt von 2007, diese typische Musik-Ur-Suppe, die besonders in den 70er Jahren von PINK FLOYD angerührt wurde. Besonders schön sind dann vielmehr die floyd-untypischen Momente, wenn CHRIS TEDESCO auf zwei Songs seine Trompete oder ALI NOURI auf „Eggshell Man“ seine Tar (Langhalslaute) erklingen lässt.


FAZIT: „In Extremis“ ist kein wirklich überraschendes Album geworden, sondern eins, das man wohl ganz ähnlich nach dem Debüt von DAYS BETWEEN STATIONS so erwartet hatte. Progressive Rockmusik im PINK FLOYD-Gewand, angereichert mit Trompete und Tar. Das wirklich Überraschende an „In Extremis“ ist am Ende wirklich nur, was für außergewöhnliche Musik-Namen daran mitwirken, auch wenn man deren wirklichen Einfluss nicht ernsthaft hört. Alle aber, die dem YES-Sammel-Wahn verfallen sind, müssen hier zugreifen, denn sie erleben das letzte akustische Lebenszeichen von PETER BANKS, auch wenn die Musik am Ende nicht die hoch gesteckten Ansprüche erfüllen kann.

Thoralf Koß/musikreviews.de

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