ARCH ECHO
Final Pitch
- Artikelnummer 38869
- Format: CD
- Genre: PROGRESSIVE
- Erscheinungsdatum: 12.01.2024
Nach "You Won‘t Believe What Happens Next!" hatten Arch Echo zwar auf dem Papier relativ... mehr
Nach "You Won‘t Believe What Happens Next!" hatten Arch Echo zwar auf dem Papier relativ schnell nachgelegt - das vor knapp drei Jahren erschienene "Story I" war dann aber doch "nur" eine EP, die rückblickend vielleicht als eines dieser "Corona-Lebenszeichen" einzuordnen ist. Am Ball geblieben ist das Quintett aus Tennessee danach aber zum Glück trotzdem: "Final Pitch" nennt sich das hoffentlich nicht letzte Album dieser Band, die personell unverändert daherkommt und sogar noch mit prominenter Unterstützung in Gestalt von u.a. Jordan Rudess und Adrián Terrazas-González. Rein technisch gesehen hätten Arch Echo das eigentlich gar nicht nötig gehabt, denn Joey Izzo kann so ungefähr ähnlich flink in die Tasten hauen. Wahrscheinlich aber wollte er hiermit einfach nur einem großen Idol Tribut zollen, und vielleicht ist‘s auch als Gag gedacht: Auf "Final Pitch" haben wir ein Jordan-Rudess-Solo versteckt. Viel Spaß bei der Suche, hrhrhr.
Stilistisch weichen Arch Echo von ihrer bisherigen Linie jedenfalls kein bisschen ab. Und warum sollten sie auch, solange diese Band wie ein gut geschmierter Motor läuft? Immer noch bestehen die Stücke von Arch Echo aus den nur agilsten denkbaren Kombinationen aus frickeligen Keyboardmotiven, vertrackten Djent-Riffs, der entsprechend patenten Kombination aus Bassgebratze und Schlagzeug-Grooves, und so ungefähr jedes dieser Elemente wird zu den passenden Gelegenheiten in durchaus schwelgerische Melodien ausgebreitet, die für einen entsprechend gesanglichen Anteil sorgen. Wobei - und das wäre dann wohl am deutlichsten als "neu" zu bezeichnen - der Titeltrack nicht nur mit einem leichtfüßigen Funk-Rhythmus daherkommt, sondern eben auch mit dem ebenso variantenreichen Beitrag von Anthony Vincent, und an dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass "Final Pitch" diesbezüglich von seiner Anlage her ein wenig an Derek Sherinians "Vortex" mit dem Gastbeitrag von Joe Bonamassa erinnert.
Trotzdem gibt‘s hier natürlich noch einige nette stilistische Nuancen. Während einerseits relativ oft zirpende Keyboards und Elektronik den aktiven bis hektischen Charakter der Musik eher noch unterstreichen, gibt‘s im weiteren Verlauf doch einige Abweichungen. So ist schon in "Aluminosity" ein lounge-ig unterlegte ruhigere Passage zu hören, "Cloudsplitter" kehrt mit E-Piano und Klargitarren die jazzige Seite der Musik umso deutlicher heraus, und das Klavier kommt neben diesem Stück insbesondere in "Red Letter" und "Bet Your Life" ganz ordentlich zur Geltung. Überhaupt zeigen sich im Laufe des Albums insbesondere der Kontrast und die Konfrontation aus getragenen bis gezogenen melodischen Versatzstücken und der vertrackten Rhythmik als wirkungsvolle Reibungsflächen und erzeugen damit immer wieder jenes Moment, das die Stücke von "Final Pitch" erst recht vorantreibt. Das bereichert die ansonsten gebräuchliche Vorgehensweise, unterschiedliche Motive vorzustellen und abzuwechseln, bis am Ende jeweils noch ein Anstieg bewältigt wird, auf ungemeine Weise.
Ebenso markant ist die in diesem Stil vielleicht nicht unbedingt erwartete Heiterkeit, die einige Melodien und Motive so ausstrahlen - gerade "Red Letter" lässt sich zu ein geradezu übersprudelnder, teils auch in fanfarenhafte Einspieler mündender Optimismus gut anhören, aber auch "Battlestar Nostalgica" zeichnet sich diesbezüglich aus und stellt auch hier den - ich sagte es schon - Kontrast zu wehmütigeren Stimmungen in besonderem Maße aus. Letztere wiederum prägen direkt danach hingegen "Bet Your Life", wohingegen das abschließende "SUPER SUDDEN DEATH" (hier nehme ich die Typografie der Band einfach mal über) wiederum die aggressivere, schroffere Seite des Stils betont. Auch hier zeigen Arch Echo somit, dass auch ihre Musik nicht bloßer instrumentaler Leistungssport ist, sondern vielleicht sogar mehr noch von ihren Stimmungen lebt. Und das sind doch gute Gründe dafür, sich von Alben wie "Final Pitch" einfach immer wieder abgeholt zu fühlen.
GC/BBS - 12/15 Punkten
Stilistisch weichen Arch Echo von ihrer bisherigen Linie jedenfalls kein bisschen ab. Und warum sollten sie auch, solange diese Band wie ein gut geschmierter Motor läuft? Immer noch bestehen die Stücke von Arch Echo aus den nur agilsten denkbaren Kombinationen aus frickeligen Keyboardmotiven, vertrackten Djent-Riffs, der entsprechend patenten Kombination aus Bassgebratze und Schlagzeug-Grooves, und so ungefähr jedes dieser Elemente wird zu den passenden Gelegenheiten in durchaus schwelgerische Melodien ausgebreitet, die für einen entsprechend gesanglichen Anteil sorgen. Wobei - und das wäre dann wohl am deutlichsten als "neu" zu bezeichnen - der Titeltrack nicht nur mit einem leichtfüßigen Funk-Rhythmus daherkommt, sondern eben auch mit dem ebenso variantenreichen Beitrag von Anthony Vincent, und an dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass "Final Pitch" diesbezüglich von seiner Anlage her ein wenig an Derek Sherinians "Vortex" mit dem Gastbeitrag von Joe Bonamassa erinnert.
Trotzdem gibt‘s hier natürlich noch einige nette stilistische Nuancen. Während einerseits relativ oft zirpende Keyboards und Elektronik den aktiven bis hektischen Charakter der Musik eher noch unterstreichen, gibt‘s im weiteren Verlauf doch einige Abweichungen. So ist schon in "Aluminosity" ein lounge-ig unterlegte ruhigere Passage zu hören, "Cloudsplitter" kehrt mit E-Piano und Klargitarren die jazzige Seite der Musik umso deutlicher heraus, und das Klavier kommt neben diesem Stück insbesondere in "Red Letter" und "Bet Your Life" ganz ordentlich zur Geltung. Überhaupt zeigen sich im Laufe des Albums insbesondere der Kontrast und die Konfrontation aus getragenen bis gezogenen melodischen Versatzstücken und der vertrackten Rhythmik als wirkungsvolle Reibungsflächen und erzeugen damit immer wieder jenes Moment, das die Stücke von "Final Pitch" erst recht vorantreibt. Das bereichert die ansonsten gebräuchliche Vorgehensweise, unterschiedliche Motive vorzustellen und abzuwechseln, bis am Ende jeweils noch ein Anstieg bewältigt wird, auf ungemeine Weise.
Ebenso markant ist die in diesem Stil vielleicht nicht unbedingt erwartete Heiterkeit, die einige Melodien und Motive so ausstrahlen - gerade "Red Letter" lässt sich zu ein geradezu übersprudelnder, teils auch in fanfarenhafte Einspieler mündender Optimismus gut anhören, aber auch "Battlestar Nostalgica" zeichnet sich diesbezüglich aus und stellt auch hier den - ich sagte es schon - Kontrast zu wehmütigeren Stimmungen in besonderem Maße aus. Letztere wiederum prägen direkt danach hingegen "Bet Your Life", wohingegen das abschließende "SUPER SUDDEN DEATH" (hier nehme ich die Typografie der Band einfach mal über) wiederum die aggressivere, schroffere Seite des Stils betont. Auch hier zeigen Arch Echo somit, dass auch ihre Musik nicht bloßer instrumentaler Leistungssport ist, sondern vielleicht sogar mehr noch von ihren Stimmungen lebt. Und das sind doch gute Gründe dafür, sich von Alben wie "Final Pitch" einfach immer wieder abgeholt zu fühlen.
GC/BBS - 12/15 Punkten
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