MONARCH TRAIL
Skye
- Artikelnummer 34210
- Format: CD
- Genre: PROGRESSIVE
- Erscheinungsdatum: 17.12.2014
Eins vorweg: Ein Knaller-Album für alle Fans des keyboardbetonten, symphonischen Prog Rock! Aber vielleicht sollte man noch etwas genauer werden: Luminescence ist ein Opener par excellence und zeigt schon einen großen Teil der Palette, die Monarch Trail zur Ausgestaltung ihrer opulenten Klanggemälde zur Verfügung haben. Man agiert temporeich, wählt geschmackssicher die effektivsten Keyboardsounds für die einprägsamen Momente und die sehnsuchtsvollen bis euphorischen Melodien. Das ist Retro-Prog, bei dem man permanent geneigt ist, die Luftgitarre und Air-Drums mitzuspielen. Der Gesang selbst ist zwar nicht besonders auffällig, aber Chefkomponist und Keyboarder Ken Baird verfügt über eine intonationssichere und sehr sympathische Stimme, die sich gut in das Gesamtbild einfügt. Was begeistert, sind die perfekt platzierten Tempowechsel, die wahlweise mit schnell-flirrenden Tastenläufen oder langgezogenen Akkorden begleitet werden. Ja, das erinnert irgendwie an gute Zeiten. An Solo-Alben von Steve Hackett (Voyage Of The Acolyte, Spectral Mornings) oder Tony Banks (A Curious Feeling) oder Werke ihrer Stammband Genesis wie z.B. Wind And Wuthering. Auch die frühen IQ oder Camel mag man immer wieder erkennen. Nur sind Monarch Trail naturgemäß etwas rockiger und moderner. Aber wenn es richtig fett werden soll, dann werden die Klassiker aufgefahren: markerschütternde Taurus-Pedals, überbordende Mellotron-Chöre und oben drauf noch ein paar schöne Moog-Schleifen. Und ganz oben drauf ein extatisches Gitarrensolo. Die Gitarre steht insgesamt etwas hinter den Keyboards zurück, hat aber ausreichend Raum, um die mächtigen Keys zu kontrastieren und beispielsweise schöne treibende Ostinati sowie die erwähnten Soli zum symphonischen Klang beizutragen. Viel mehr muss man über dieses Album nicht wissen. Es ist einfach mitreißend, sogar kleine jazzige Intermezzi reichern das Klangbild an. Spätestens wenn man den abschließenden 20-minütigen Longtrack, mit einem Finale wie man es beispielsweise aus Hacketts Shadow Of The Hierophant findet, hinter sich hat, stellt man fest, dass dies irgendwie Prog der alten Schule ist. Aber damit eben der besten Schule, die es gibt – die der 70er!
HS/BBS - 13/15 Punkten