HOURGLASS
Subconscious
- Artikelnummer 39843
- Format: CD
- Genre: PROGRESSIVE
- Erscheinungsdatum: 21.06.2024
US-Import! CD aus dem Jahr 2004! Mal Hand aufs Trommelfell und ehrlich nachgedacht: Wann kam es... mehr
US-Import! CD aus dem Jahr 2004!
Mal Hand aufs Trommelfell und ehrlich nachgedacht: Wann kam es das letzte Mal vor, dass man von einem neuen Progmetal-Album so richtig begeistert und inspiriert gewesen ist?
Ich war’s seit langer Zeit nicht, dann aber gerade gestern – nämlich von diesem!
Worauf ich hinaus will, ist Folgendes: ich als mutmaßlich typischer Vertreter mitteleuropäischer Prog-Hörgewohnheiten geriet im Verlauf meiner Hörer-Karriere irgendwann mal zufällig an Rush und wurde auf dieses Genre aufmerksam; dann verlor ich es erst mal aus den Augen und entdeckte es wieder, als die Dream-Theater-Euphorie einsetzte. Seitdem spuckt diese Sparte eine Unmenge an Neuveröffentlichungen aus, und einige davon konnten mich zwar begeistern, aber – wenn ich mal ganz ehrlich bin – meistens war meine Begeisterung über das Genre als solches etwas größer als über eine ganz spezielle Neuerscheinung an sich.
Denn seit einiger Zeit befürchte ich, dass der Progmetal längst Abnutzungserscheinungen zeigt und zu versteinern droht – es klingt einfach zu viel zu ähnlich.
Bis gestern.
Jetzt wird’s nämlich ernst: Hourglass schaffen es, diese Musiksparte einerseits auf tragfähige Füße zurück zu stellen und sie andererseits weiter zu entwickeln. Wie machen die das?
Nachdem ich dahintergekommen zu sein glaube, erscheint es mir alles recht klar, wenn auch nicht gerade leicht zu beschreiben: Die Jungs haben einfach eine ganze Menge kapiert, zum Beispiel, dass pausenloses Geknüppel ein Metal-Klischee, aber kein notwendiger oder auch nur sinnvoller Bestandteil solcher Musik ist – der Eindruck von Härte entsteht letztlich daraus, dass sie keine Selbstverständlichkeit ist! „Altered state“ z.B. ist ein ungemein spannender und abwechslungsreich gestalteter ruhiger Song, der nicht erklären muss, wie er auf ein Metal-Album geraten konnte.
Dazu kommt die Erkenntnis, dass es gerade in dieser Musiksparte enorm wichtig ist, das ganze Instrumentarium zur gleichberechtigten Entfaltung zu bringen, weil’s sonst nur dröhnt: Jeder Song dieses Albums hat es verdient, dass man bei jedem Hören eine andere Instrumentallinie bewusst mitverfolgt: Entdeckungen sind garantiert. Es ist abenteuerlich, die Spur aufzunehmen, wie der Schlagzeuger sein Drumkit nicht nur als Bühnendekoration stehen lässt, sondern wirklich – auch in leiseren Passagen – immer mal wieder auf alles haut, was in seiner Reichweite liegt; wie der Gitarrist sekundenschnell von melodischem (!) Gefrickel zu Howe-Kapriolen springen kann, ohne dass das den Song zerreißt; wie sich der Bass an leisen und lauten Stellen entfaltet, so dass er geschickt jedem Kitscheindruck entgegensteuert; wie vor allem die Keyboards dem Gedröhn einen stabilisierenden, aber keinen teppichweichen Unterbau geben (obwohl in Track 3 nach etwa 5:30 Minuten für Sekunden eine Neoprog-Keylinie zu hören ist, aber wie gesagt: für Sekunden ist das ganz einfach ein guter Einfall!). Unbedingt erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang auch die Stelle im Opener, wenn nach bereits elf Minuten solidem Progmetal plötzlich Piano-Improvisationen angedeutet werden und dem Song noch einmal eine völlig neue Richtung geben: Abwechslungsreichtum an allen Enden ist ganz einfach das Konzept dieser CD.
Freilich entgeht es mir nicht, dass der Beginn des Openers irgendwie aus den Anfängen von Dream Theater’s „Change of season“ und „Pull me under“ zusammengesetzt klingt, oder dass der halbstündige Schlusstrack nach dem Vorbild einer typischen Transatlantic- bzw. Spock’s-Beard-Longtrack-Hymne konzipiert wurde: bezeichnender weise klingt hier auch der Gesang auffällig nach Neal Morse, während er sonst stark an Kansas erinnert, was wiederum daran liegt, dass das Album einen großen Vorrat an Kansas-orientierten Melodiebögen bereithält.
Aber das macht alles nichts und stört keineswegs den positiven Gesamteindruck: diese CD gibt nämlich wichtige Orientierungstipps für die Zukunft des Progmetal, und jeder, der schon mal gedacht hat, man müsse dieser Sparte etwas Gutes tun, kann jetzt den Anfang machen, indem er sich dieses Album kauft! Wer es erwirbt, tut nicht nur sich selbst und der Band einen Gefallen, sondern gleich dem gesamten Prog-Metal-Genre. Hourglass verdienen Unterstützung und einen viel größeren Bekanntheitsgrad hierzulande: dazu können wir Fans schließlich beitragen (wer auch sonst?)!
HM/BBS - 11/15 Punkten
Mal Hand aufs Trommelfell und ehrlich nachgedacht: Wann kam es das letzte Mal vor, dass man von einem neuen Progmetal-Album so richtig begeistert und inspiriert gewesen ist?
Ich war’s seit langer Zeit nicht, dann aber gerade gestern – nämlich von diesem!
Worauf ich hinaus will, ist Folgendes: ich als mutmaßlich typischer Vertreter mitteleuropäischer Prog-Hörgewohnheiten geriet im Verlauf meiner Hörer-Karriere irgendwann mal zufällig an Rush und wurde auf dieses Genre aufmerksam; dann verlor ich es erst mal aus den Augen und entdeckte es wieder, als die Dream-Theater-Euphorie einsetzte. Seitdem spuckt diese Sparte eine Unmenge an Neuveröffentlichungen aus, und einige davon konnten mich zwar begeistern, aber – wenn ich mal ganz ehrlich bin – meistens war meine Begeisterung über das Genre als solches etwas größer als über eine ganz spezielle Neuerscheinung an sich.
Denn seit einiger Zeit befürchte ich, dass der Progmetal längst Abnutzungserscheinungen zeigt und zu versteinern droht – es klingt einfach zu viel zu ähnlich.
Bis gestern.
Jetzt wird’s nämlich ernst: Hourglass schaffen es, diese Musiksparte einerseits auf tragfähige Füße zurück zu stellen und sie andererseits weiter zu entwickeln. Wie machen die das?
Nachdem ich dahintergekommen zu sein glaube, erscheint es mir alles recht klar, wenn auch nicht gerade leicht zu beschreiben: Die Jungs haben einfach eine ganze Menge kapiert, zum Beispiel, dass pausenloses Geknüppel ein Metal-Klischee, aber kein notwendiger oder auch nur sinnvoller Bestandteil solcher Musik ist – der Eindruck von Härte entsteht letztlich daraus, dass sie keine Selbstverständlichkeit ist! „Altered state“ z.B. ist ein ungemein spannender und abwechslungsreich gestalteter ruhiger Song, der nicht erklären muss, wie er auf ein Metal-Album geraten konnte.
Dazu kommt die Erkenntnis, dass es gerade in dieser Musiksparte enorm wichtig ist, das ganze Instrumentarium zur gleichberechtigten Entfaltung zu bringen, weil’s sonst nur dröhnt: Jeder Song dieses Albums hat es verdient, dass man bei jedem Hören eine andere Instrumentallinie bewusst mitverfolgt: Entdeckungen sind garantiert. Es ist abenteuerlich, die Spur aufzunehmen, wie der Schlagzeuger sein Drumkit nicht nur als Bühnendekoration stehen lässt, sondern wirklich – auch in leiseren Passagen – immer mal wieder auf alles haut, was in seiner Reichweite liegt; wie der Gitarrist sekundenschnell von melodischem (!) Gefrickel zu Howe-Kapriolen springen kann, ohne dass das den Song zerreißt; wie sich der Bass an leisen und lauten Stellen entfaltet, so dass er geschickt jedem Kitscheindruck entgegensteuert; wie vor allem die Keyboards dem Gedröhn einen stabilisierenden, aber keinen teppichweichen Unterbau geben (obwohl in Track 3 nach etwa 5:30 Minuten für Sekunden eine Neoprog-Keylinie zu hören ist, aber wie gesagt: für Sekunden ist das ganz einfach ein guter Einfall!). Unbedingt erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang auch die Stelle im Opener, wenn nach bereits elf Minuten solidem Progmetal plötzlich Piano-Improvisationen angedeutet werden und dem Song noch einmal eine völlig neue Richtung geben: Abwechslungsreichtum an allen Enden ist ganz einfach das Konzept dieser CD.
Freilich entgeht es mir nicht, dass der Beginn des Openers irgendwie aus den Anfängen von Dream Theater’s „Change of season“ und „Pull me under“ zusammengesetzt klingt, oder dass der halbstündige Schlusstrack nach dem Vorbild einer typischen Transatlantic- bzw. Spock’s-Beard-Longtrack-Hymne konzipiert wurde: bezeichnender weise klingt hier auch der Gesang auffällig nach Neal Morse, während er sonst stark an Kansas erinnert, was wiederum daran liegt, dass das Album einen großen Vorrat an Kansas-orientierten Melodiebögen bereithält.
Aber das macht alles nichts und stört keineswegs den positiven Gesamteindruck: diese CD gibt nämlich wichtige Orientierungstipps für die Zukunft des Progmetal, und jeder, der schon mal gedacht hat, man müsse dieser Sparte etwas Gutes tun, kann jetzt den Anfang machen, indem er sich dieses Album kauft! Wer es erwirbt, tut nicht nur sich selbst und der Band einen Gefallen, sondern gleich dem gesamten Prog-Metal-Genre. Hourglass verdienen Unterstützung und einen viel größeren Bekanntheitsgrad hierzulande: dazu können wir Fans schließlich beitragen (wer auch sonst?)!
HM/BBS - 11/15 Punkten
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