OVERHEAD
Telepathic Minds 2CD
- Order number: 36795
- Format: CD
- Genre: PROGRESSIVE
- Erscheinungsdatum: 03.02.2023
Seit „Zumanthum“, dem Debüt der finnischen Prog- und Art-Rocker um Sänger Alex Keskitalo, sind... more
Seit „Zumanthum“, dem Debüt der finnischen Prog- und Art-Rocker um Sänger Alex Keskitalo, sind mittlerweile gute 20 Jahre vergangen. Auch wenn man sich mit neuen Alben nicht immer wirklich beeilt hat – ihr bisher letztes Studiowerk, das exzellente „Haydenspark“, kam 2018 auf den Markt – konnten sich die Herren mit jedem davon enorm weiterentwickeln und spürbar an Reife gewinnen, ohne ihre Abenteuerlust abzulegen. Eine Qualität, die sich hier erneut zeigt. Denn sein sechster Longplayer ist der mit Abstand selbstbewussteste des Quintetts. Das zeigt sich schon am Doppeldecker-Format der Veröffentlichung.
Viel wichtiger als die Verpackung ist aber natürlich das, was im Laufe der etwa 90 Minuten musikalisch passiert. Und das ist, um es mal ganz zurückhaltend auszudrücken, einfach Weltklasse. Wer auf Acts wie Spock‘s Beard, Anathema, die softeren Threshold oder die gradliniger rockenden Momente von Porcupine Tree steht, wird hier voll auf seine/ihre Kosten kommen. Ebenfalls von Vorteil: eine positive Einstellung zur Querflöte.
Trotz seiner opulenten Spielzeit wirkt „Telepathic Minds“ wie aus einem Guss. Was nicht bedeutet, dass es abwechslungsarm daherkäme. Das Gegenteil ist der Fall. Jede Nummer hat ihren eigenen Charakter und unterscheidet sich klar von den anderen. Zur besseren Orientierung stellen wir die Lieder hier alle kurz einzeln vor:
1. „War To End All Wars“ ist sehr melodisch und herrlich eingängig mit einem grandiosen Gitarrensolo. Vom Aufbau her klingt dieses, als hätte es von Marillions Steve Rothery stammen können – nur dass es um einiges rotziger und druckvoller daherkommt als die elegischen Einlagen des Briten.
2. Das mit brillanter Arbeit von Drummer Ville Sjöblum aufwartende „Ghosts From The Future“ weist ab dem Mittelpart diverse sich angenehm einfügende orientalische/arabische Elemente auf. Diese geben dem Ganzen eine originelle Note, ohne dass sie es zu sehr dominieren würden.
3. „Sail Across The Universe“ ist sowohl die am knackigsten groovende Nummer der ersten Disc als auch die mit dem prominentesten Einsatz von Keskitalos Querflöte. Der Track ist ein relativ straighter Hardrocker. Dennoch übernimmt das gerade für diese Stilrichtung weiterhin ungewohnte Instrument immer mal wieder die Führung von der ansonsten im Vordergrund positionierten Gitarre von Jaakko Kettunen.
4. Auch beim deutlich nachdenklicheren, melodisch um einiges verspielteren „The Pilot‘s Not Fit To Fly“ kommt die Flöte zum Einsatz – hier allerdings exklusiv als Soloinstrument.
5. „Sleep Tight Sweetheart“ hat einen bluesigen, zwischenzeitlich aber auch psychedelischen Touch. Trotz seines modernen, zeitgemäßen Sounds und diverser Prog-Einschübe orientiert sich der Track dabei klar am Stil klassischen Rocks aus den späten 1960ern und frühen 1970ern à la Jefferson Airplane & Co.
6. Die zweite Scheibe wird vom Titeltrack eröffnet, der mit über 17 Minuten die längste der Kompositionen ist. „Telepathic Minds“ wird in fünf Segmente aufgesplittet, die aber nahtlos ineinander übergehen. Kommt das Stück zunächst von einer Akustikgitarre und sanftem Gesang geleitet eher melancholisch daher, so nimmt es bald mächtig Fahrt auf und wird immer breitwandiger. Der Mittelpart und das Finale sind sehr hymnisch, werden aber noch einmal von einem ruhigeren Teil sowie einem beste Pink-Floyd-/David-Gilmour-Ausmaße annehmenden Gitarrensolo unterbrochen.
7. Das im Vergleich zum Rest des Materials mit nur vier Minuten erstaunlich kurze „Tuesday That Never Came“ ist absolut radiotauglicher Rock. In einer besseren Welt hätten die Jungs mit diesem Ohrwurmkandidaten zweifellos Chancen auf einen mittelschweren Hit.
8. Zum Start von „Planet Of Disorder“ übernimmt wieder die Querflöte das Kommando, begleitet von einer satt groovenden Rhythmussektion. Zum ersten Mal kommen hier doch noch Erinnerungen an Jethro Tull auf. Wer „Crest Of A Knave“ und „Rock Island“ von Ian Anderson & Co. mag, sollte einige Parallelen ausmachen können. Danach geht die Nummer in zunächst deutlich düsterere, dann sogar berührend traurige Momente über, bevor sich mittels eines an den Einstieg erinnernden Instrumentalsegments der Kreis stimmig wieder schließt.
9. „Sheep Stay Silent“ beginnt nervös mit Jere Saarainens zickigem Keyboardspiel und Janne Pylkkönens pulsierendem Bass, nimmt danach aber eine schöne Wendung in Richtung Stadionrock mit bulligen Gitarren.
10. „Almost Always Near The End“ täuscht in den ersten Passagen geschickt einen Abstecher in Richtung Jazzrock vor, bis es zunächst Genesis, dann Camel zitiert und man sich schließlich auf geradezu euphorischen, erneut wunderbar breitwandigen Artrock einschießt. Zwischendurch zieht dabei immer mal wieder mächtig das Tempo an. So wird ein mehr als würdiger Abschluss für ein Album geliefert, das man sofort wieder von vorn hören will.
Review: Oliver Kube
Viel wichtiger als die Verpackung ist aber natürlich das, was im Laufe der etwa 90 Minuten musikalisch passiert. Und das ist, um es mal ganz zurückhaltend auszudrücken, einfach Weltklasse. Wer auf Acts wie Spock‘s Beard, Anathema, die softeren Threshold oder die gradliniger rockenden Momente von Porcupine Tree steht, wird hier voll auf seine/ihre Kosten kommen. Ebenfalls von Vorteil: eine positive Einstellung zur Querflöte.
Trotz seiner opulenten Spielzeit wirkt „Telepathic Minds“ wie aus einem Guss. Was nicht bedeutet, dass es abwechslungsarm daherkäme. Das Gegenteil ist der Fall. Jede Nummer hat ihren eigenen Charakter und unterscheidet sich klar von den anderen. Zur besseren Orientierung stellen wir die Lieder hier alle kurz einzeln vor:
1. „War To End All Wars“ ist sehr melodisch und herrlich eingängig mit einem grandiosen Gitarrensolo. Vom Aufbau her klingt dieses, als hätte es von Marillions Steve Rothery stammen können – nur dass es um einiges rotziger und druckvoller daherkommt als die elegischen Einlagen des Briten.
2. Das mit brillanter Arbeit von Drummer Ville Sjöblum aufwartende „Ghosts From The Future“ weist ab dem Mittelpart diverse sich angenehm einfügende orientalische/arabische Elemente auf. Diese geben dem Ganzen eine originelle Note, ohne dass sie es zu sehr dominieren würden.
3. „Sail Across The Universe“ ist sowohl die am knackigsten groovende Nummer der ersten Disc als auch die mit dem prominentesten Einsatz von Keskitalos Querflöte. Der Track ist ein relativ straighter Hardrocker. Dennoch übernimmt das gerade für diese Stilrichtung weiterhin ungewohnte Instrument immer mal wieder die Führung von der ansonsten im Vordergrund positionierten Gitarre von Jaakko Kettunen.
4. Auch beim deutlich nachdenklicheren, melodisch um einiges verspielteren „The Pilot‘s Not Fit To Fly“ kommt die Flöte zum Einsatz – hier allerdings exklusiv als Soloinstrument.
5. „Sleep Tight Sweetheart“ hat einen bluesigen, zwischenzeitlich aber auch psychedelischen Touch. Trotz seines modernen, zeitgemäßen Sounds und diverser Prog-Einschübe orientiert sich der Track dabei klar am Stil klassischen Rocks aus den späten 1960ern und frühen 1970ern à la Jefferson Airplane & Co.
6. Die zweite Scheibe wird vom Titeltrack eröffnet, der mit über 17 Minuten die längste der Kompositionen ist. „Telepathic Minds“ wird in fünf Segmente aufgesplittet, die aber nahtlos ineinander übergehen. Kommt das Stück zunächst von einer Akustikgitarre und sanftem Gesang geleitet eher melancholisch daher, so nimmt es bald mächtig Fahrt auf und wird immer breitwandiger. Der Mittelpart und das Finale sind sehr hymnisch, werden aber noch einmal von einem ruhigeren Teil sowie einem beste Pink-Floyd-/David-Gilmour-Ausmaße annehmenden Gitarrensolo unterbrochen.
7. Das im Vergleich zum Rest des Materials mit nur vier Minuten erstaunlich kurze „Tuesday That Never Came“ ist absolut radiotauglicher Rock. In einer besseren Welt hätten die Jungs mit diesem Ohrwurmkandidaten zweifellos Chancen auf einen mittelschweren Hit.
8. Zum Start von „Planet Of Disorder“ übernimmt wieder die Querflöte das Kommando, begleitet von einer satt groovenden Rhythmussektion. Zum ersten Mal kommen hier doch noch Erinnerungen an Jethro Tull auf. Wer „Crest Of A Knave“ und „Rock Island“ von Ian Anderson & Co. mag, sollte einige Parallelen ausmachen können. Danach geht die Nummer in zunächst deutlich düsterere, dann sogar berührend traurige Momente über, bevor sich mittels eines an den Einstieg erinnernden Instrumentalsegments der Kreis stimmig wieder schließt.
9. „Sheep Stay Silent“ beginnt nervös mit Jere Saarainens zickigem Keyboardspiel und Janne Pylkkönens pulsierendem Bass, nimmt danach aber eine schöne Wendung in Richtung Stadionrock mit bulligen Gitarren.
10. „Almost Always Near The End“ täuscht in den ersten Passagen geschickt einen Abstecher in Richtung Jazzrock vor, bis es zunächst Genesis, dann Camel zitiert und man sich schließlich auf geradezu euphorischen, erneut wunderbar breitwandigen Artrock einschießt. Zwischendurch zieht dabei immer mal wieder mächtig das Tempo an. So wird ein mehr als würdiger Abschluss für ein Album geliefert, das man sofort wieder von vorn hören will.
Review: Oliver Kube
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